LEGA NAZIONALE CONTRO LA PREDAZIONE DI ORGANI
E LA MORTE A CUORE BATTENTE
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by “KAO -
Kritische Aufklärung über Organtransplantation”

PRESS RELEASE
YEAR XXIV – n. 18
14
th November 2008

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EIN UNHEILVOLLER PAKT VON WISSENSCHAFT, REGIERUNG UND KIRCHE ÜBER DIE FALSCHE HIRNTODERKLÄRUNG UND ORGANSPENDE
Feilschen mit der Euthanasie


Lucetta Scaraffia, Autorin des Artikels „Die Zeichen des Todes- Vierzig Jahre nach der Harvard-Erklärung“, der am 2.9.2008 im „Osservatore Romano“ abgedruckt wurde, wurde offensichtlich mit zweierlei Absicht benutzt.

Ein vorrangiger Zweck war es, Politiker stark unter Druck zu setzen, damit sie sich mit aller Macht gegen den Richterspruch des Berufungsgerichts in Mailand wehren sollten, der den Abbruch der Zwangsernährung fordert bei Eluana, die seit 16 Jahren im Wachkoma liegt. Als ob man damit ausdrücken wollte: do ut des – Ich gestatte den „Hirntod“ bei Menschen mit künstlicher Beatmung unter der Bedingung, dass Sterbehilfe nicht legalisiert wird. Wenn der Vertrag nicht eingehalten wird, demontiere ich das Transplantationsgeschäft. Die Kirche hat demonstriert, dass ein einziger Artikel, der die wachsende wissenschaftliche, philosophische und juristische Opposition gegen den „Hirntod“ beleuchtet, das Explantations- und Transplantationswesen ins Wanken bringen kann. Weitere neue kritische Dokumente sind zu finden in „Finis vitae – Is brain death still life? (Rubettino) und „Brain death” and organ transplants“ (Morcelliana) und andere.

Die meisten Intellektuellen fingen sofort an zu jubeln – „Das Tabu ist gebrochen worden“ – als ob die Kirche und die Päpste unwissentlich mitgemacht hätten und jetzt zugeben würden, seit vierzig Jahren falsch gehandelt zu haben: als Komplizen der kriminellen Hinrichtungen auf den Entnahmestationen bei Explantationen bei schlagendem Herzen. Gleich danach, am selben Tag, relativierte der Vatikansprecher Vater Lombardi die Aufregung darüber, indem er klarstellte, dass die Überlegungen, die in dem Artikel der Vatikanischen Zeitung erschienen, einzig und allein die Meinung der Autorin wiedergeben und nicht die Position des Katholischen Lehramtes.

Le Monde griff den Osservatore Romano scharf an, weil er den Artikel veröffentlicht hatte, der, wie er ihn versteht, einen Riss in der Einigkeit der Institutionen bedeutet, die folgende Vereinbarung getroffen haben: „Es ist Aufgabe der Wissenschaft, die Prozesse (des Todes) zu bestimmen und Aufgabe des Gesetzes, rechtsgültige Bestimmungen zu erlassen, während die Theologen sich auf die „Bedeutung des Todes“ beschränken sollten und auf den Grundsatz: „Wenn alle drei Disziplinen ihren Standpunkt beibehalten, kann das Prinzip des „Hirntodes“ nicht in Frage gestellt werden.“

Dies ist unumschränkt wahr: Seit der Harvard-Deklaration von 1968 haben die drei institutionellen Mächte auf einer nie da gewesenen Übereinkunft beharrt, die wissenschaftliche Unwahrheiten, juristische Verrenkungen und theologische Tricksereien erlaubt, um weltweit eine Todesdefinition durchzusetzen, die sich als praktisch für Transplantationen erweist, im Auftrag der ökonomischen Autokraten.

Dieser unheilvolle Pakt ist zu keiner Zeit gebrochen worden. Die Opposition in vielen Ländern hat sich seit vierzig Jahren mit gesetzlichen und juristischen Auseinandersetzungen, mit Artikeln und Büchern zur Wehr gesetzt, ohne auch nur den geringsten Einfluss nehmen zu können auf die kriminelle und mafia-ähnliche Organisation von Explantationen und Transplantationen, auf die Gesetzgeber oder die Kirche.

Wie im Rollenspiel hat die Kirche die Todesdefinition an Technik/Wissenschaft delegiert, und Technik/Wissenschaft haben den Auftrag an die Kirche delegiert, den Menschen die Organspende als Akt der Nächstenliebe nahe zu bringen; beide dienen den Machtzentren innerhalb und außerhalb der Regierungen.

Dies führt uns unmittelbar zum zweiten und eigentlichen Hauptgrund, warum die Kirche Scaraffias Artikel abdruckte: um die Aufmerksamkeit der Welt auf das Thema „Hirntod“ zu lenken im Hinblick auf den Internationalen Kongress vom 6. bis 8. November im Vatikan, unter dem Titel „Ein Geschenk für das Leben – Überlegungen zur Organspende“, der den Gegnern antwortet, indem er den „Hirntod“ bekräftigt und Organspende fördert. Dieses Treffen wurde unterstützt von der Päpstlichen Akademie für das Leben, der Internationalen Vereinigung der Katholischen Ärzteorganisationen und vom Nationalen Italienischen Transplantationszentrum, finanziert wurde es von der Pharmafirma Novartis und von FIFOT (Stiftung zur Erhöhung von Organ- und Gewebetransplantationen). Der Kongress wurde im Juni in den USA angekündigt, aber die Information wurde in Italien zurückgehalten aus Sorge vor möglichen Reaktionen.

Die Erklärungen von Papst Benedikt XVI. auf diesem Kongress waren hauptsächlich an fünf Direktiven ausgerichtet:
1) einer Aufforderung; die Forschung nach einem „Hirntod“ zu intensivieren, der die Zustimmung aller Wissenschaftskreise hat und der allen(!) Gewissheit gibt (mit anderen Worten: das „Hirntodkonzept darf nicht angerührt werden).
2) eine Ermahnung zur „Vorsicht“, wenn keine Sicherheit darüber besteht (aber in der Zwischenzeit so weiterzumachen wie bisher!)
3) Druck, um Organe als Akt der Nächstenliebe zu spenden oder als Zeichen der Liebe „ über den Tod hinaus, so dass das Leben siegt“ (wessen Leben?)
4) eine Empfehlung, dass Organentnahme nur im Falle des „wirklichen Todes“ erlaubt sein sollte. Was bedeutet „wirklicher Tod“? Der herkömmliche Herztod oder Hirntod? Oder etwas anderes? Könnte es der plötzliche Herztod sein, 2 bis 3 Minuten nach unterlassener Wiederbelebung? ( neueste Regelung zur Steigerung der Organ- und Gewebeentnahmen). Er kann uns nicht im Ernst glauben machen, dass er nach 40 Jahren immer noch nicht verstanden hat, dass die Organe einem lebenden Menschen entnommen werden, den er fälschlicherweise beharrlich als Leiche bezeichnet.
5) bei den verdachterregenden und verworrenen Debatten über die Großzügigkeit des Geschenkes von einem komatösen Patienten oder einem gesunden Menschen eine unverminderte Aufforderung zur Unentgeltlichkeit , um den unmoralischen Organhandel zu verhindern. Vielleicht wäre es moralisch, die Hungernden in der Dritten Welt davon zu überzeugen, ihre Organe freiwillig den Reichen zu spenden? Wäre es nicht sinnvoller und moralischer, Organentnahmen und Organtransplantationen zu beenden?

Ratzingers Erklärungen folgen denen von Wojtyla beim Internationalen Transplantationskongress am 29. August 2000, an die man sich erinnern sollte: „Der Tod der Person…ist ein Ereignis, das durch keine wissenschaftliche Technik oder empirische Methode unmittelbar festgestellt werden kann. Und doch zeigt die menschliche Erfahrung, dass, wenn der Tod eintritt, unweigerlich bestimmte biologische Merkmale auftreten, welche die Medizin mit zunehmender Genauigkeit zu erkennen gelernt hat. In diesem Sinne sollten die „Kriterien“, um den Tod festzustellen (bei schlagendem Herzen; Anm. des Verfassers), die derzeit von der Medizin verwendet werden, nicht als die technisch-wissenschaftliche Feststellung des genauen Todeszeitpunktes einer Person verstanden werden, sondern als eine wissenschaftlich sichere Methode, die biologischen Zeichen zu erkennen, dass der Tod eines Menschen eingetreten ist.“ Das ist absurd! Warum sucht man nach Zeichen des Todes bei beatmeten Patienten (willkürlich), anstatt nach Lebenszeichen zu suchen, wie es die klinische Ausbildung lehrt?

Debatten zu eröffnen und zu beenden, um der Öffentlichkeit vorzutäuschen, die Kirche sei auf der Seite „der bedingungslosen Achtung der Würde jedes einzelnen Menschen“ ist zumindest seit dem 5.August 1968 eine Spezialität der Kirche, als die große „Hirntod“- Lüge ausgeheckt wurde, um straffrei Organe entnehmen zu können. Urheber waren 13 Banditen, einer von ihnen ein Theologe. Darum trifft es nicht zu, dass die Kirche nur stillschweigend den „Hirntod“, der Organentnahmen ermöglicht, akzeptiert, wie sie uns glauben machen will. Die Kirche hat von Beginn an aktiv mit „einseitiger Information“ ihr heimliches Einverständnis gezeigt (siehe www.antipredazione.org - Church section). Es genügt zu wissen, dass das Bambino Gesu Kinderkrankenhaus in Rom, in dem Neugeborene explantiert werden, im Besitz der Kirche ist.

Wenn die katholischen Theologen die „Hirntod“ –Bestimmung von komatösen, beatmeten Patienten billigen, deren Zustand durch Trauma oder Erkrankung verursacht worden ist –endgültig getroffen nach gerade mal 6 Stunden – dann sind sie auch verpflichtet, das Urteil von Ärzten über die Gehirne von Menschen im dauerhaften vegetativen Koma zu akzeptieren.
Ob sie wollen oder nicht, gemäß Artikel 3 der Italienischen Verfassung: „Alle Menschen haben die gleiche Würde und sind gleich vor dem Gesetz (auch gleich vor dem Tod d.Verf.) ohne Unterschied der Person und des Standes.“

Die Furcht vor dem Tod treibt uns in ein Leben voller Schrecken.“

Präsidentin
Nerina Negrello

 

Giornalisti e Associazioni 
che attingono a questa fonte sono tenuti ad indicare quanto riportato di seguito:

Fonte:
www.antipredazione.org
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